„Ja, ich lebe wirklich noch“

„Tu doch was!“ diese deutsche Adaption des Songs „Just The Two Of Us“ des Songwriters Bill Withers ist Teil unseres Repertoires. Anlässlich des 80. Geburtstags von Bill Withers erschien im Tagblatt vom 2. Juli ein Beitrag über diesen eindrücklichen Menschen:

Er hat Welthits geschrieben und gesungen – wie «Lean On Me», «Just The Two Of Us» oder «Ain’t No Sunshine». Doch seit über 30 Jahren lebt Bill Withers derart zurückzogen in den Bergen bei Los Angeles, dass viele Musikfans dachten, er sei längst gestorben. «Manchmal wache ich auf und frage mich das selber», sagte Withers kürzlich dem «Rolling Stone»-Magazin. «Mal rief mich sogar ein Priester an, um herauszufinden, ob ich tot bin. Ich sagte: ‹Lass mich mal checken. Doch, ich lebe wirklich noch.›» Am Mittwoch wird Bill Withers 80.

Mit dem Musikbusiness hat er abgeschlossen. «Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, wo jemand, der fett und hässlich war, aber singen konnte, noch wertgeschätzt wurde. Heute geht’s nur noch um Image.» Öffentliche Aufmerksamkeit interessiere ihn nicht mehr. Seine Frau kümmert sich um ihn und die Verwaltung seiner Tantiemen, seine zwei erwachsenen Kinder wohnen in der Nähe. «Was sollte ich mit noch mehr Geld tun?»

Aufgewachsen ist Withers in einer Bergarbeiterfamilie. «Und direkt an der Grenze zwischen Weissen und Schwarzen. So hörte ich Country genauso wie Gospel.» Als junger Arbeiter bekam er mit, wie viel Geld man mit Musik verdienen konnte. Mit Klavier und Gitarre begann er autodidaktisch zu musizieren. Und startete durch. «Ich habe Musik nie gelernt. Sondern einfach gemacht.»

Christina Horsten (DPA) und Arno Renggli

 

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